Ärger mit dem Nachbarn am Neumarkt-Quartier III/2

Wann geht es los mit dem Bau des Quartiers III/2 auf dem Neumarkt? Bald, erklären der Investor CG Gruppe AG und der Freistaat Sachsen unisono. Es muss aber aus Sicht des Freistaats noch eine Kleinigkeit geklärt werden: die Sicherheit des Polizeipräsidiums.

Freistaat fürchtet um Sicherheit der Polizei

Wann rollen die Bagger, wann drehen sich die Kräne am Neumarkt in der Baugrube vor dem Polizeipräsidium? „Wir sind zuversichtlich, dass der Baustart bald erfolgt“, erklärte jetzt Jürgen Kutz, Vorstand des Projektentwicklers CG Gruppe AG, der das Quartier III/2 bebaut. 253 Wohnungen, Gewerbeflächen und ein Hostel im Palais Hoym sind geplant. Die Architektenwettbewerbe sind längst abgeschlossen, der Bauantrag wurde schon vor Monaten eingereicht, allein die Baugenehmigung lässt auf sich warten.

„Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens für das von der CG Gruppe geplante Objekt am Neumarkt findet gegenwärtig eine nachbarschaftliche Abstimmung mit dem für die unmittelbar angrenzende Polizeidirektion Dresden liegenschaftlich zuständigen Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) statt“, erklärte Stephan Gößl, Sprecher des Sächsischen Finanzministeriums, einen Grund für die Verzögerungen. Dass die Verantwortlichen im SIB befürchten, Unbefugte könnten von den Neubauten auf das Polizeigebäude gelangen, mag Gößl nicht bestätigen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Fragen der Zugänglichkeit und Sicherheit von Polizeigebäuden grundsätzlich keine Auskunft geben können.“

Der Ministeriumssprecher teilt den Optimismus des Vorstands der CG Gruppe: „Die Abstimmungen zwischen SIB und Investor werden demnächst abgeschlossen sein.“ Ergebnis wäre eine nachbarschaftliche Vereinbarung, die den Weg für die Baugenehmigung freimachen würde. In der Regel soll das Verfahren über einen Bauantrag nicht länger als vier Monate dauern. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnis 90/Die Grünen) weist aber auf den großen Umfang des Vorhabens hin. „Wenn alle bauordnungsrechtlichen Fragen, u.a. zur Statik und zum Brandschutz, sowie alle bauplanungsrechtlichen Fragen zur Einhaltung der Grundzüge des rechtskräftigen Bebauungsplans beantwortet sind, kann die Baugenehmigung erteilt werden“, erklärte er.

Die CG Gruppe AG hatte das 9614 Quadratmeter große Grundstück 2015 für rund 28 Millionen Euro gekauft – vom Freistaat Sachsen und zu einem kleinen Teil von der Landeshauptstadt Dresden. Leitbau im Quartier III/2 ist das Palais Hoym, das originalgetreu wiederaufgebaut wird. Neben 19 686 Quadratmeter Wohnfläche und 8143 Quadratmeter Gewerbefläche sind auch 333 Parkplätze in einer Tiefgarage vorgesehen. Das Investitionsvolumen gibt die CG Gruppe mit rund 134 Millionen Euro an. Bis 2021 soll das Quartier fertiggestellt werden.

Von Thomas Baumann-Hartwig

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