GHND-Pressemitteilung: Wiederaufbau des „Hotel Stadt Rom“, der Abschluss der Bebauung des Neumarktes

Auf einer Bürgerversammlung im Dezember 2006 hat Herr Berndt Dietze, der Geschäftsführer der Baywobau Dresden, erstmalig einen Plan zum Wiederaufbau des „Hotel Stadt Rom“ in verkürzter Form vorgestellt. Herr Dankwart Guratzsch nannte das Vorhaben ein „Weihnachtsgeschenk“ für Dresden. (Siehe Bericht in der SZ vom 2./3.12.2006, Anlage) Die Mehrzahl der Teilnehmer der Veranstaltung war begeistert von dem Plan. Schon damals wurde von Herrn Dietze vorgeschlagen, die Rückfront des Gebäudes zur Wilsdruffer Straße nicht mit einer Brandmauer zu schließen, sondern mit Fenstern zu gestalten. Die innere Struktur des Gebäudes sollte so aufgebaut werden, dass ein späterer Weiterbau der Straßenfront der Moritzstraße mit Anschluss an die Bebauung der Wilsdruffer Straße möglich ist.

Es folgten zwei Ausschreibungen des Grundstückes. In der zweiten Runde war Professor Blobel der Sieger. Ein Verkauf des Grundstückes kam nicht zustande, da wegen zu geringer Abstände gegen den Wiederaufbau des „Hotel Stadt Rom“ geklagt wurde.

Es gab Diskussionen um eine Verschiebung des Gebäudes in Richtung „Steigenberger Hotel de Saxe“ und 2011 ein Werkstattverfahren „Schichten der Stadt“. Die nicht befriedigenden Vorschläge des Verfahrens für eine nicht historische Gestaltung des „Hotel Stadt Rom“ wurden nicht weiterverfolgt.

Die Gesellschaft Historischen Neumarkt entwickelte gemeinsam mit Herrn Hummel 2011 visionäre Ideen für eine Öffnung der Moritzstraße zur Wilsdruffer Straße. Der Grundgedanke war, mit der Bebauung der Moritzstraße eine Verbindung herzustellen zwischen der Bebauung der Moritzstraße (mit dem „Hotel Stadt Rom“ und dem „Palais de Saxe“) und der Bebauung der Wilsdruffer Straße ohne die Gesamtwirkung der nördlichen Seite der Wilsdruffer Straße zu zerstören. Dabei wurde davon ausgegangen, dass das „Hotel Stadt Rom“ am originalen Standort historisch wieder aufgebaut wird und die Rückseite einen späteren Weiterbau zur Wilsdruffer Straße ermöglicht.

Alle Ideen führten zu keiner umsetzbaren Lösung. Auf dem Grundstück wurden deshalb neun Bäume gepflanzt, die nur vorübergehend stehen sollten.

Jetzt sind alle direkt am Neumarkt stehenden Gebäude vollendet, und der Neumarkt ist zu einem geschlossenen Platz geworden. Zu seiner Vollendung fehlt nur noch das „Hotel Stadt Rom“. Da ein Wiederaufbau am originalen Standort aus baurechtlichen Gründen nicht möglich ist, hat sich die Gesellschaft Historischer Neumarkt im vergangenen Jahr dazu entschlossen, eine geringe Verschiebung des Gebäudes in Richtung zum „Steigenberger Hotel de Saxe“ zu akzeptieren und das Gebäude wieder ins Gespräch zu bringen. Der für den Neumarkt wichtige Leitbau muss zur Vollendung des Neumarktes mit seiner historischen Fassade zum Platz wieder entstehen.

Leider hat der Bezirksbeirat Altstadt den Wiederaufbau in seiner letzten Sitzung abgelehnt. Die Begründung dafür ist unverständlich. Es wird nicht angestrebt, eine Brandmauer zu bauen. Sowohl der Entwurf der Baywobau von 2006 als auch der aktuelle Vorschlag der Baywobau mit einem 5-eckigen Grundriss sehen Fenster vor. Durch eine geeignete räumliche Anordnung im Inneren des Gebäudes ist trotzdem ein Weiterbau in Richtung Wilsdruffer Straße möglich. Es ist eine Aufgabe zukünftiger Generationen, eine Verbindung zwischen dem „Hotel Stadt Rom“ und der gegenwärtigen Bebauung der Wilsdruffer Straße zu schaffen. Das sollte möglich sein, wenn für diese Gebäude eine Rekonstruktion auf der Tagesordnung steht. Die neun vorübergehend gesetzten Bäume sollten kein Hindernis für die Bebauung der Fläche sein. Die Verschiebung des „Hotel Stadt Rom“ würde es sicherlich auch ermöglichen, dass an der westlichen Seite des Gebäudes eine Baumreihe stehen bleibt oder neu gepflanzt wird. Damit könnte wie beim „Grünen Gewandhaus“ der ursprüngliche Standort des Gebäudes angedeutet werden. Eine Verschiebung des Gebäudes in Richtung Neumarkt ist nicht sinnvoll, da es dann nicht mehr in der Fluchtlinie des „Steigenberger Hotel de Saxe“ stehen würde.

Wir appellieren an die Mitglieder des Bauausschusses und des Kulturausschusses, dass sie den Weg für den Wiederaufbau des „Hotel Stadt Rom“ voranbringen.

Der Vorstand

Dresden, den 12.5.19

 

Bilder ©arte4D / Baywobau
Bild 1 Hotel Stadt Rom Visualisierung Platzseite am Originalstandort
Bild 2 Hotel Stadt Rom Visualisierung Platzseite verschoben
Bild 3 Hotel Stadt Rom Entwurf Rückseite 2006  (Beitragsbild)
Bild 4 Hotel Stadt Rom Entwurf Rückseite 2011

Weitere Ansichten finden Sie unter:
https://www.arstempano.de/dresden/hotel-stadt-rom-2030/panoramazeitreise/28dd592c8eeaebdd7eca9a3a3d325d88/

Anlage SZ Beitrag „Das Hotel Stadt Rom nur mit halber Länge“ vom 2./3.12.2006

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