Pressemitteilung zum 20jährigen Jubiläum der GHND: 3. Dresdner Stadtbausymposium am 13. Mai 2019

3. Dresdner Stadtbausymposium – 20 Jahre Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.

Vor heute 100 Jahren, 1919, entstand in Weimar durch die Vereinigung der beiden Kunstschulen von Walter Gropius und Henry van de Velde das Staatliche Bauhaus, heute nur noch Bauhaus genannt. Mit der Ausbildung am Bauhaus sollte die Unterscheidung zwischen Künstlern und Handwerkern aufgehoben werden. Damit sollten gesellschaftliche Unterschiede beseitigt und zu einer Völkerverständigung beigetragen werden. Walter Gropius formulierte es in seinem Bauhaus Manifest folgendermaßen: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau! (…) Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! (…) Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers.“
Die Rückbesinnung auf das Handwerk hatte das Ziel, eine neue Formensprache zu entwickeln, die dem industriellen Herstellungsprozess gerecht werden kann. Es sollte eine Abkehr sein vom Historismus, in dem das kunsthandwerklich entwickelte Ornament in einer Massenproduktion hergestellt wurde.

Wenn wir nun heute, 100 Jahre danach, eine Bilanz über dieses Ansinnen ziehen, dann stellen wir fest, dass wir ärmer geworden sind. Ärmer in dem Anspruch, unsere Städte wirklich menschengerecht und schön zu gestalten. Heute prägt unsere neugebauten Stadtviertel und Plätze Uniformität. Sie sind nicht urban, ja sie entwickeln nicht einmal einen Anspruch darauf. Ob diese nun in China, Europa oder Amerika entstehen, spielt kaum eine Rolle mehr. Ist das die Einlösung eines Versprechens des Bauhauses? Es ist kaum vorstellbar, dass Walter Gropius und Henry van de Velde das mit dem damaligen Anspruch des Bauhauses gemeint haben könnten. Es ist deshalb angebracht, im 100. Jahr der Bauhausgründung nicht nur unreflektiert das Bauhaus zu feiern, sondern auch kritisch auf die zeitgenössischen Entwicklungen zu blicken.

Wir werden das mit unserer Veranstaltung unter dem Titel: „Der Gegenentwurf – Moderne traditionelle Stadtplanung und Architektur“ tun und die aktuellen Entwicklungen in unserem 20. Jahr nach der Gründung der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. hinterfragen.

Zeit: 13. Mai, 8.30 Uhr – 18.30 Uhr
Ort: Plenarsaal des Dresdner Rathauses, Dr.-Külz-Ring, Eingang Goldene Pforte.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spenden wird gebeten.

Eine Anmeldung unter www.stadtbausymposium-dresden.de wird dringend empfohlen, da ansonsten keine Übersetzergeräte bereitgestellt werden können.

Der Vorstand

Dresden, 25.04.2019

 

Montag, 13. Mai 2019 3. Dresdner Stadtbausymposium der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. (GHND) – Plenarsaal Rathaus (mit Simultanübersetzung französisch/englisch/italienisch)
Deutschland zwischen Tradition und Moderne – New Urbanism – Der Gegenentwurf
Moderne Traditionelle Stadtplanung und Architektur

Sitzungssaal Rathaus – parlamentarische Bestuhlung Simultan-Dolmetscher + Beamer + Großleinwand + Computer Mitschnittservice Audio + Video
Moderation: Bettina Klemm (Presseclub Dresden) und Dr. phil. Dankwart Guratzsch (Die Welt)

Komplettes Programm (PDF)