Der Bauunternehmer Frank Wießner plant seit neun Jahren den Wiederaufbau des Narrenhäusels an der Augustusbrücke. Nun hat er den Kaufvertrag mit der Stadt unterzeichnet. Wießner beabsichtigt, das Gebäude weitgehend originalgetreu wiederherzustellen. „Jetzt ziehe ich den Wiederaufbau durch“, sagte er nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags gegenüber der Sächsischen Zeitung. Der Bau der temporären Erschließungsstraße soll in den Sommerferien 2026 beginnen, was an die notwendige Teilsperrung der Köpckestraße gebunden ist. Ursprünglich wollte Wießner bereits im vergangenen Jahr mit dem Bau beginnen, doch die Genehmigung der Stadt ließ auf sich warten. Die stark gestiegenen Kreditzinsen führten dazu, dass seine Finanzierung nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. „Dann lag es an mir, dass sich das Projekt verzögert hat“, erklärte er. Um das erforderliche Eigenkapital zu sichern, musste er zwei eigene Objekte verkaufen. „Jetzt ist alles abgesichert.“
Als Wießner sich 2016 um die Ausschreibung für den Wiederaufbau bewarb, hätte er nicht gedacht, dass er neun Jahre später noch nicht mit dem Bau beginnen würde. Dennoch bleibt er optimistisch, sein „Liebhaberprojekt“ umsetzen zu können, auch wenn ihn die „überbordende Bürokratie“ oft ausbremst. Im Kaufvertrag sind über 100 Bedingungen festgelegt, die von Genehmigungen des Umweltamtes bis hin zu speziellen Anforderungen für die Erschließungsstraße reichen. „Es ist ein hochkomplexer Vertrag für das kleine Haus“, so Wießner.
Die Kosten für den Bau des Narrenhäusels belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. „Ob das reicht, werden wir erst am Ende sehen“, gibt Wießner zu bedenken. Er hat einen persönlichen Zeitplan aufgestellt und ist zuversichtlich, dass das Narrenhäusel „hoffentlich zu Weihnachten 2027“ eröffnet werden kann. Im Erdgeschoss ist ein Restaurant mit Biergarten geplant, während in den oberen Stockwerken 14 Ferienwohnungen entstehen sollen. Für diese musste ein Gutachten erstellt werden, um den Lärmschutz während der Filmnächte zu gewährleisten. Trotz der Herausforderungen und gestiegenen Kosten zeigt sich Wießner optimistisch, dass der Bau im kommenden Jahr gut vorankommen wird.