Berlin: Rekonstruiertes Stadtschloss wird morgen eröffnet

 

Berliner Schloss (Humboldt Forum), September 2020. (Foto: Wikipedia-User Ernstol, CC BY-SA 4.0)

 

Morgen, am 16. Dezember, wird das rekonstruierte Berliner Stadtschloss als Humboldt Forum nach über siebenjähriger Bauzeit eröffnet. Aufgrund der Corona-Pandemie muss sich die Öffentlichkeit mit einer „Digitalen Eröffnung“ begnügen. Diese können Sie auf folgender Internetseite verfolgen:

https://www.humboldtforum.org/de/programm/termin/online/digitale-oeffnung-2-16687/

Die Fassaden des 1945 ausgebrannten und 1950 gesprengten Ursprungsbaus stammten aus den Jahren 1698-1713 vom Architekten und Bildhauer Andreas Schlüter. Drei der Außenfassaden und des Innenhofs („Schlüterhof“) sowie die 1845-1853 errichtete Kuppel wurden originalgetreu rekonstruiert. Trotz einer großen Zustimmung der Bevölkerung war es anfangs alles andere als sicher, ob die Rekonstruktion zustande kommt. Geplant waren alternativ u.a. ein Beachvolleyballfeld mit versenkbaren Riesenschirmen, ein Glaskubus mit Pixel-Barockfassade und ein Park als „Provisorium für immer“.

Es mag auch an der Ideenlosigkeit der Alternativen liegen, dass sich die Rekonstruktion durchgesetzt hat. Maßgeblich zu verdanken haben wir dies dem Hamburger Kaufmann Wilhelm von Boddien, der mit seinem Förderverein 105 Millionen Euro Spenden für die originalgetreue Wiederherstellung der Fassaden sammelte. 1993 ließ er ein originalgroßes Gerüst mit aufgedruckter Schlossfassade aufstellen. So konnte man sich bereits der heilenden Wirkung für das Stadtbild versichern. Auf einer entscheidenden Abstimmung votierte der Bundestag 2002 mit Zweidrittelmehrheit für die Schlossrekonstruktion und stellte 700 Millionen Euro für das „Humboldt Forum“ bereit.

Was von außen wie das Hohenzollern-Schloss aussieht, beherbergt innen die ethnologischen außereuropäischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Außerdem soll eine große Ausstellung die Geschichte Berlins und seine Interaktion mit den Kulturen der Welt thematisieren.