Dresdner Neueste Nachrichten vom 13.3.2020
Große Pläne sind meist an Bedingungen geknüpft. Die Pläne für das Königsufer und den Neustädter Markt funktionieren nur ohne eine vierspurige Bundesstraße mit eigenem Gleisbett, die die Uferkante von der Inneren Neustadt trennt. Eine Lösung liegt in weiter Ferne.
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Große Meißner Straße ist die Kardinalfrage
Kardinalfrage für Königsufer und Neustädter Markt ist die Große Meißner Straße. So lange eine vierspurige Bundesstraße mit üppigen Straßenbahngleisen die Uferkante von der Inneren Neustadt trennt, ist an städtebaulich attraktive Lösungen nicht zu denken.
Deshalb sollen mehrere Varianten geprüft werden, wie es zu einer schmaleren Straße kommen kann: Ein Tunnel – von der CDU ins Spiel gebracht – halten sowohl Grüne als auch SPD für, mit Verlaub, städtebaulichen Unfug. Das, so sind sich beide Fraktionen sicher, werden die weitergehenden Prüfungen auch ergeben, deshalb fand der Wunsch der CDU Aufnahme in dem Antrag.
Jeder halbe Meter zählt
Jeder halbe Meter Raum ist wichtig, formulierte es Engel, alle Möglichkeiten sollten geprüft werden. Auch eine Verlegung der Straßenbahngleise auf die Nordseite der Fahrbahn, die Wegnahme von Fahrspuren und, das gilt als unumstritten – der Abriss der nicht mehr benötigten Abbiegespuren zur Augustusbrücke, die ja verkehrsfrei werden soll.
Keine Gebäude auf dem Neustädter Markt
Stadtrat Veit Böhm (CDU) sprach zwei weitere wesentliche Punkte des Antrags an: Kleinteilige Bebauung am Königsufer mit Rekonstruktion früherer Bürgerhäuser im Baufeld zwischen Blockhaus und Bellevue, aber auch ein Verzicht auf eine Bebauung auf dem Neustädter Markt. Diese ist im Siegerentwurf vorgesehen, aber gegenwärtig weder im Stadtrat noch in der Bevölkerung mehrheitsfähig.
Debatte in den Stadtrat verlagert
Wirtz merkte mehrere Punkte an, die in dem Antrag fehlen würden oder nicht konkret genug formuliert seien. Er verwies auf seinen eigenen Antrag, der die Mängel des interfraktionellen Papiers gerade nicht aufweise. „Mit mir hat niemand gesprochen“, erklärte der Linke-Bauexperte. Woraufhin der verärgerte Lichdi die Reißleine zog: Mit den Stimmen der Grünen wurde festgelegt, dass sich der Stadtrat mit Königsufer und Neustädter Markt befassen soll.
Von Thomas Baumann-Hartwig
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