Dresdner Verwaltung will hohe Hürden aufbauen
Das Narrenhäusel soll nach dem Willen einer Stadtratsmehrheit wieder aufgebaut werden. Doch die Stadtverwaltung hat jetzt einen Ausschreibungstext erarbeitet, der einem Investor hohe Hürden in den Weg stellt. CDU und SPD wittern eine Blockadepolitik.
Die Stadtverwaltung will in wenigen Tagen das Grundstück für den Wiederaufbau des Narrenhäusels an der Augustusbrücke ausschreiben. Das wurde am Montagabend den Mitgliedern des Finanzausschusses mitgeteilt. Nach einer Vorstellung des geplanten Ausschreibungstextes soll zumindest einem CDU-Stadtrat der Kragen geplatzt sein. Er soll von einer Verhinderungspolitik gesprochen haben.
Ein Grüner fordert Stellplätze für Autos nahe am Elbufer, reiben sich die Befürworter des Narrenhäusels verdutzt die Augen und vermuten eine Blockade. Nun überlegen CDU und SPD, wie sie im Stadtrat Zugriff auf den Ausschreibungstext bekommen können. Ein Eilantrag ist im Gespräch, um den jetzt vorliegenden Text auf Eis zu legen und in eine neue Form zu bringen.
Der Stadtrat hatte sich im März 2016 mit den Stimmen von CDU, FDP/Freie Bürger und SPD für die Wiedererrichtung des Narrenhäusels ausgesprochen. Der Dresdner Unternehmer Frank Wießner hatte seine Bereitschaft erklärt, das Narrenhäusel zu bauen und es nach 60 Jahren an die Stadt fallen zu lassen. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden befürwortet den Wiederaufbau des 1945 schwer beschädigten und 1950 abgerissenen Bauwerks.
Von Thomas Baumann-Hartwig
So könnte das Narrenhäusel heute aussehen.