Carolabrücke: SPD-Fraktion setzt sich für Venezianisches Haus ein

 

Der Dresdner Stadtrat debattierte drei Anträge zum Wiederaufbau der Carolabrücke, die am 19. und 20. Juni zur Entscheidung kommen. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) will laut den Dresdner Neuesten Nachrichten für die Planer eine „offene Aufgabenstellung formulieren“. Die SPD-Fraktion betonte, dass die neue Brücke nicht die Möglichkeit verbauen dürfe, ein neues Quartier zwischen Brückenkopf und Steinstraße inklusive einer Rekonstruktion des Venezianischen Hauses am Originalstandort zu errichten, wie dies auch von der GHND gefordert wird. Die CDU, Team Zastrow und FDP/Freie Bürger fordern in ihrem Antrag, dass „der Brückenzug eine leistungsfähige Verkehrsanlage für alle Verkehrsträger schaffen“ soll und „vier Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr vorzusehen“ sind. Die SPD-Fraktion hingegen fordert eine „bedarfsgerechte Straßenverkehrsanlage mit insgesamt maximal drei Spuren für den Autoverkehr“. Heike Ahnert, Chefin der CDU-Stadtratsfraktion, erklärt: „Das ist eine Grundsatzentscheidung, die jetzt als Auftrag rausgehen muss. Das überlassen wir nicht allein Herrn Kühn.“ Holger Zastrow bemerkte: „Der gemeinsame Antrag soll sicherstellen, dass es schnell geht. Wir haben große Zweifel, dass der Vorschlag des Baubürgermeisters dem gerecht wird.“ Kühn hält vier Spuren für „überdimensioniert“ und argumentierte, dass die Verkehrsprognose der Stadt „zwischen 23.500 und 30.500 Kraftfahrzeuge am Tag“ erwartet, was den Bau einer nur zweispurigen oder dreispurigen Brücke rechtfertige. Vertreter der Dresdner Wirtschaft fordern einen schnellen Wiederaufbau der Carolabrücke. Der erste Verkehrszug solle laut Zeitplan im November 2027 freigegeben werden, der letzte im Dezember 2029.