DNN vom 03.05.2019
Das Hotel Stadt Rom könnte der Schlussstein für die Bebauung des Dresdner Neumarktes sein. Aber der Wiederaufbau ist umstritten: Im Stadtbezirksbeirat Altstadt fielen die Pläne jetzt mit deutlicher Mehrheit durch. Schuld ist die Angst vor einer hässlichen Brandmauer.
Der Stadtbezirksbeirat Altstadt hat jetzt einen CDU-Antrag zum Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom auf dem Neumarkt mit großer Mehrheit abgelehnt. Die CDU will erreichen, dass die Stadt die Grundstücke so ausschreibt, dass ein Wiederaufbau des Gebäudes auf dem Neumarkt bei geringstmöglicher Verschiebung des Baukörpers von seinem Originalstandort in Richtung Moritzgasse möglich wird.
Das Gebäude soll in seinem vorderen Bereich wie vor der Zerstörung 1945 rekonstruiert werden. Auf der Rückseite soll nach den Vorstellungen der CDU eine gestaltete Brandwand zulässig sein. Mehrere Stadtbezirksbeiräte erklärten, die Brandwand in Richtung Wilsdruffer Straße könne als hässlich und städtebaulich störend empfunden werden. Die aktuelle Platzsituation mit den Bäumen wurde in der Debatte von mehreren Rednern als angemessen bewertet. Die Sitzgelegenheiten im Schaden seien sehr positiv.
SPD-Stadtbezirksbeirat Edwin Seifert erklärte: „Bei allem Verständnis und auch Sympathie für das Anliegen, den Neumarkt zu Ende zu bauen und den letzten Puzzlestein originalgetreu zu setzen, ist die Rückseite dieser Kulisse eben auch zu betrachten.“ Da das Gebäude nach Osten verschoben werden müsse, sei eine hässliche Brandwand in Richtung Wilsdruffer Straße die Folge. „Hier muss noch einmal nachgedacht werden, wie sich das lösen lässt“, erklärte Seifert. Eines stehe für ihn fest: Die Bebauung an der Wilsdruffer Straße habe Qualität und solle nicht in Frage gestellt werden.“
Von Thomas Baumann-Hartwig
Visualisierung: Schlussstein am Neumarkt: Das Hotel Stadt Rom