Dresdner Neueste Nachrichten vom 18.9.2020
Die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND) hält es für unsinnig, den Neustädter Markt unter Denkmalschutz zu stellen. Pikant: Genau dort will die GHND einen Pavillon errichten. Die Pläne könnten scheitern, wenn der Platz Denkmalschutzstatus erhält.
Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) warnt davor, den Neustädter Markt unter Denkmalschutz zu stellen. „Das halten wir für unsinnig und im Hinblick auf dringend notwendige Veränderungen sogar für kontraproduktiv“, erklärte Torsten Kulke, Vorstandsvorsitzender der GHND. Ziel müsse es auch im Interesse der Gewerbetreibenden und Gastronomen der Inneren Neustadt sein, dass mehr Besucher Dresdens den Weg über die Augustusbrücke finden.
Bisher sind nur die Brunnen geschützt
Voraussetzung dafür, so Kulke, sei es, dass der Zugang zur Inneren Neustadt attraktiver und leichter wird. Es liege im ureigensten Interesse der dort ansässigen Geschäftsleute, dass dieses Stadtviertel „seine innere Anziehungskraft“ entfalten könne. Dazu seien Veränderungen erforderlich.
Die GHND will 2023 vom Neumarkt auf den Neustädter Markt umziehen und dort einen Pavillon in Form der Turmhaube des alten Neustädter Rathauses aufstellen. Der Stadtrat hatte im Juli Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) den Auftrag erteilt, mögliche Standorte für den GHND-Pavillon zu prüfen. Die Pläne könnten scheitern, wenn der Platz einen Denkmalschutzstatus erhält.
Das Landesamt für Denkmalschutz prüft nach Angaben der Stadtverwaltung, die Platzanlage Neustädter Markt in ihrer Gesamtheit unter Schutz zu stellen. Bisher stehen lediglich die beiden Brunnen auf dem Platz unter Denkmalschutz.
Die GHND plant am 30. Oktober, von 13 bis 19 Uhr im Rathaus eine Tagung zum Neustädter Markt. Gemeinsam mit dem Dresdner Geschichtsverein werden Historiker und Architekten über die Anlage sprechen. Der Platz ist begrenzt, Interessenten müssen sich anmelden.
Anmeldung E-Mail: buero@neumarkt-dresden.de; Programm: www.neumarkt-dresden.de
Von Thomas Baumann-Hartwig
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