GHND-Pressemitteilung

Soziales Dresden? – industrieller/serieller Wohnungsbau – vereinbar mit dem Leitbild des Europäischen Städtebaus?
20 Jahre GHND – eine Bürgerveranstaltung zur Stadtratswahl 2019

Montag, 14. Januar 2019, 18.00 Uhr, Stadtmuseum Dresden, Festsaal

„Alle reden vom Wohnungsbau – doch gebaut werden Container und Strukturen, Würfel und Regale. Alle reden vom Stadtquartier – doch gebaut werden Siedlungen, monofunktional, banal, ohne schöne Straßen und Plätze. Manches davon ist ökonomischem Druck geschuldet, manches auch politischen Schnellschüssen, manches ist fantasielose Routine und manches ideologische Verblendung.“

Das sind keine Worte der Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND), sondern Worte aus dem Vorwort zu den 10 Grundsätzen, die das renommierte Institut für Stadtbaukunst aus Dortmund auf seiner jährlichen Konferenz „Zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“ in Düsseldorf beschlossen hat. Grundsätze, wie Stadtquartiere gebaut werden sollten, damit sie für alle Einkommensschichten nicht nur nutzbar und funktionell sind, unseren heutigen Erfordernissen entsprechen, sondern auch schön.

Es herrscht in Deutschland Wohnungsmangel, so auch in Dresden. Gerade für kleine Einkommen soll gebaut werden. Dazu wurde eine städtische „Wohnen in Dresden“ (WID) GmbH gegründet. Aber auch die sogenannten Schwellenhaushalte mit mittleren Einkommen haben Bedarf. Der Kostendruck auf den sozialen Wohnungsbau ist erheblich. Aber sollten diese Stadtquartiere, Stadthäuser, Straßen und Plätze deswegen unschön sein? Kann „schönes Wohnen“ mit industriellem Wohnungsbau gelingen? Oder schaffen wir uns damit weitere Gebiete, wo soziale Segregation (Ausgrenzung) stattfindet. Wir brauchen das Stadthaus für alle Einkommensschichten. Nur das kann den sozialen Frieden in unserer Stadt befördern.

In Leipzig wurde vor über 10 Jahren die Leipzig Charta zur nachhaltigen (europäischen) Stadt von allen europäischen Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Dort heißt es:
„Unsere Städte verfügen über einzigartige kulturelle und bauliche Qualitäten, große soziale Integrationskräfte und außergewöhnliche ökonomische Entwicklungschancen. Sie sind Wissenszentren und Quellen für Wachstum und Innovation. Zugleich sind in unseren Städten aber auch demografische Probleme, soziale Ungleichheit, Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen, ein Bedarf an preisgünstigen und geeigneten Wohnungen und Umweltprobleme erkennbar. Auf Dauer können die Städte ihre Funktion als Träger gesellschaftlichen Fortschritts und wirtschaftlichen Wachstums im Sinne der Lissabon-Strategie nur wahrnehmen, wenn es gelingt, die soziale Balance innerhalb und zwischen den Städten aufrecht zu erhalten, ihre kulturelle Vielfalt zu ermöglichen und eine hohe gestalterische, bauliche und Umweltqualität zu schaffen.“

Wie können wir die Quadratur des Kreises schaffen: Sozialwohnungsbau, schöne Quartiere und Häuser, Plätze und Straßen für alle Einkommensschichten unter dem Baukostendruck unter einen Hut zu bringen. Dazu wollen wir folgende Fachleute befragen und mit ihnen diskutieren:

Einführung

Prof. Dr. Wolfgang Sonne (stellv. Direktor Institut für Stadtbaukunst) – Das Leitbild des Europäischen Städtebaus
Christoph Gröner (Vorstandsvorsitzender CG-Gruppe) – Neuer industrieller Wohnungsbau
Dr. Dankwart Guratzsch (Die Welt) – Wie sozialer Wohnungsbau richtig geht

Diskussionsrunde 1:

Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann
Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain
Prof. Dr. Wolfgang Sonne (Institut für Stadtbaukunst Dortmund)
Christoph Gröner (Vorstandsvorsitzender CG-Gruppe)
Dr. Rolf Klinkenbusch (Vorstand BDA Sachsen)
Dr. Dankwart Guratzsch (Die Welt, Korrespondent)
Berndt Dietze (Geschäftsführer Baywobau Dresden)

Diskussionsrunde 2:

Stadträte der Fraktionen im Dresdner Stadtrat
Moderation: Prof. Dr. Arnold Bartetzky

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten!

Der Vorstand Dresden, 09.01.2019

Die Pressemitteilung als PDF

Vorausschaubild „Veranstaltungsreihe zur Stadtratwahl“ (alle Termine)