Vierspurige Straße durch hochsensible Innenstadtlage
Ein städtebaulicher Anachronismus – eine vierspurige Bundesstraße mitten durch eine hochsensible Innenstadtlage, findet Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi. Der Vorschlag seiner Fraktion am Mittwoch im Bauausschuss des Stadtrats: Die Große Meißner Straße wird auf zwei Fahrspuren zurückgeführt.
Zweispurig ist mit der CDU nicht zu machen
„Mit uns nicht machbar“, erklärte CDU-Verkehrsexperte Veit Böhm. Die Große Meißner Straße spiele eine wichtige Rolle im Straßennetz und könne nicht zurückgebaut werden. Böhm forderte die Verwaltung auf, eine Tunnellösung zu prüfen.
110 Meter lange Tunneleinfahrten?
„Haben wir schon“, erklärte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnis 90/Die Grünen) und verwies auf eine Studie, die einen Tunnel aus städtebaulichen Gründen nicht befürwortet. 110 Meter lange und 28 Meter breite Tunnelrampen am Finanzministerium sowie am Japanischen Palais seien ein hoher Preis für 560 Meter Straßenraum ohne motorisierten Individualverkehr.
„Vertiefte Prüfung heißt, dass auch andere Varianten untersucht werden“, meinte Böhm. Es sei ja auch möglich, die Zufahrten zum Tunnel in Richtung Carolaplatz sowie Leipziger Straße zu verlagern. […] Tilo Wirtz, Bauexperte der Linken, fand die Tunnelidee dagegen durchaus reizvoll. „Es spricht nichts gegen einen Prüfauftrag an die Verwaltung.“
Von Thomas Baumann-Hartwig