Narrenhäusel: Will die Stadtverwaltung den Wiederaufbau kippen?

 

„Sind die Hürden fürs Dresdner Narrenhäusel zu hoch?“, fragt die Sächsische Zeitung und enthüllt die neuesten Auswüchse einer jahrelangen Verzögerungstaktik. Bauherr Frank Wießner lässt sich nicht entmutigen, doch seine Geduld wird arg strapaziert: „Das Unverständliche ist, dass der Stadtrat den Wiederaufbau des Narrenhäusels beschlossen hat, ich mich darum beworben und den Zuschlag erhalten habe. Dann würde ich das Gebäude auf meine Kosten bauen, um es 60 Jahre später der Landeshauptstadt zu schenken. Doch offenbar ist das gar nicht gewollt.“ Nun ist es die Erschließung des Narrenhäusels, die einer Baugenehmigung im Weg stehen soll. Diese soll über eine Stadtterrasse erfolgen, die allerdings erst mit Inkrafttreten des Bebauungsplans fürs Königsufer errichtet werden kann. Bis dahin muss eine Überganglösung her. Der GHND-Vorsitzende Torsten Kulke vermutet, dass die Stadtverwaltung noch mehr im Schilde führt: „Ich habe Kenntnis davon bekommen, dass das Landesamt für Denkmalpflege darauf drängt, dass die städtischen Grundstücke am Königsufer nicht bebaut werden sollen, um den Blick auf die Brühlsche Terrasse freizuhalten.“ Er vermutet, dass der Bebauungsplan dann nicht mehr viel mit dem Siegerentwurf des Wettbewerbs zu tun haben wird. Das Stadtplanungsamt und das Landesamt für Denkmalpflege geben sich indes ahnungslos und sehen die hochumstrittene Unterschutzstellung des Neustädter Markts nicht als Veränderungssperre. Frank Wießner wird sich angesichts dieses undurchsichtigen Spiels der Stadtverwaltung und des Landesamts in Geduld üben müssen.