Im Rahmen der aktuellen Ausgrabungen südlich der Dresdner Altstadt, insbesondere auf dem ehem. Robotron-Areal, kommen zahlreiche historische Funde ans Licht, die die Stadtgeschichte dokumentieren. So kam auch der Weinkeller des Palais Kaskel-Oppenheim wieder ans Tageslicht. Hier entdeckten die Archäologen Spuren des Krieges, darunter ein Marmeladenglas mit Orangenmarmelade aus Tangermünde, dessen eine Hälfte schwarz vor Ruß ist. Zusätzlich fanden sie viele Weinflaschen, die alle vor 1945 hergestellt wurden und ohne Etikett sind. Einige dieser Flaschen waren geschmolzen, während andere in gutem Zustand erhalten blieben. Der Weinkeller war mit „soliden Ziegel-Beton-Regalen ausgestattet, die auch den Bombenhagel nahezu unbeschadet überstanden haben“, wie Grabungsleiterin Susanne Schöne erläutert. Diese Funde belegen die Geschichte des Palais, das 1951 abgerissen wurde, und geben Einblicke in das Alltagsleben der damaligen Zeit.
Die Ausgrabungen finden statt, weil die Projektentwickler von Gateway planen, an dieser Stelle einen Wohnpark zu errichten. Die Archäologen arbeiten daran, die Funde zu sichern und zu dokumentieren. Dr. Rebecca Wegener, Referatsleiterin im Landesamt für Archäologie, betont: „Wir graben nur das aus, was ausgegraben werden muss. Am Besten ist es, wenn die Dinge im Boden belassen werden, dann bleiben sie bewahrt.“
Am 8. September ist die Grabung zum Tag des Offenen Denkmals von 10 bis 15 Uhr geöffnet (Eingang Zinsendorfstraße).