Pressemitteilung: 25 Jahre Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden

 

Im Jahr 1999 gründete sich die GHND mit wenigen Mitgliedern und der Zielsetzung, der Dresdner Frauenkirche das ihr angemessene bauliche historische Umfeld zu geben. Am Anfang trafen die Mitglieder auf heftigen Widerstand aus großen Teilen der Architekten- und Bauherrenschaft, der Verwaltung und der Presse. Auch die Bevölkerung stand nicht vorbehaltlos hinter den Zielen des jungen Vereins. Doch Befürchtungen oder gar Ängste bezüglich einer historisch getreuen Rekonstruktion möglichst zahlreicher Gebäude, sogenannter Leitbauten, konnten durch sachliche, wissenschaftlich fundierte Arbeit der GHND zerstreut werden. Inzwischen ist der Dresdner Neumarkt der Anziehungspunkt in Dresden für die Dresdner und ihre Gäste. Man denke nur an die auf dem Neumarkt stattfindenden Märkte oder die Stimmung beim Palaissommer.
Hervorgegangen ist die GHND aus einem Kreis engagierter Bürger, bestehend aus Kunsthistorikern, Architekten, Denkmalpflegern und weiteren, vom historischen Wiederaufbau des Neumarkts überzeugten Bürgern. Sie gründeten zunächst innerhalb des Dresdner Geschichtsvereins eine Arbeitsgruppe aus der heraus wenig später die GHND entstand. Inhaltlich ausschlaggebend für die Gründung war jedoch der moderne Anbau des Investors KMSP an das Coselpalais. Auch heute noch hofft man auf einen Umbau dieses grobschlächtigen Allerweltsbaus.
Durch Informationsveranstaltungen und umfangreiche ehrenamtliche Öffentlichkeitsarbeit konnte die GHND in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Stadtrat nach und nach die Verantwortlichen für den Wiederaufbau des Neumarkts von ihren Zielen überzeugen. Unterstützt von mehr als 63.000 Dresdner Unterzeichnern eines Bürgerbegehrens konnte die GHND ihren Auftrag einer weitestgehenden Rekonstruktion des Neumarkts erfüllen. Ganz maßgebliches Instrument der Öffentlichkeitsarbeit war der Informationspavillon der Gesellschaft am Neumarkt und später am Pirnaischen Platz, der kürzlich zugunsten einer neuen Repräsentanz der Gesellschaft direkt am Neumarkt geschlossen wurde. Der Vorstand der GHND dankt Herrn Baubürgermeister Stephan Kühn für seinen persönlichen Einsatz bei der letztmaligen Standortverlängerung für den Informationspavillon für den Zeitraum 2022 bis 2024.
Inzwischen besteht weitgehende Übereinstimmung mit der Verwaltung, weiten Teilen der Architektenschaft, der Investoren und des Stadtrats, dass der Neumarkt ein sehr gelungenes Projekt der
Dresdner Bürgerschaft ist. Dementsprechend hat es große nationale und internationale Anerkennung erfahren.
Die GHND wird auch im 25. Jahr ihres Bestehens nicht müde, sich für die weitere städtebauliche Reparatur in der Stadt Dresden einzusetzen. Ihre Bemühungen richten sich seit 15 Jahren auch auf den Neustädter Markt und das Königsufer. Seit 2023 gibt es eine Gruppierung junger Mitglieder in der GHND, die beweisen, dass auch Vertreter der jungen Generation an einem historischen Wiederaufbau bedeutender Orte in Dresden interessiert sind.
Die GHND wendet sich darüber hinaus auch neueren Themen wie einem angemessenen Klimaschutz zu. Dazu wird am 3. Mai im Plenarsaal des Dresdner Rathauses von 09:30 Uhr bis 17:30 Uhr das 4. Dresdner Bausymposium der GHND stattfinden. Innerhalb dieser Veranstaltung, die unter dem Titel „Traditioneller Städtebau – in Zeiten des Klimawandels die bessere Alternative?“ stattfindet, werden auch die Möglichkeiten einer Tunnel- oder Boulevard-Lösung für den Neustädter Markt besprochen und der Bebauungsplan für das Königsufer vorgestellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Der Vorstand
Dresden, 24.04.2024

 

Ablaufplan (PDF)