Pressemitteilung: 77. Jahrestag der Zerstörung Dresdens und das Bürgerbegehren zum Neustädter Markt/Königsufer

 

Am 13. Februar jährt sich die Zerstörung unserer Stadt zum 77. Mal.

Seit Kriegsende 1945 versucht die Stadt Dresden am Neustädter Markt/Königsufer eine Neubebauung zu verwirklichen. Beginnend mit einem ersten in Deutschland durchgeführten Wettbewerb, Anfang 1946, zu einem Hotelneubau, wurde sich immer wieder an einer Umsetzung versucht. Jedoch wurde bis heute trotz vieler weiterer Pläne nichts erreicht.

Durch verwaltungsinternes Handeln der Stadtverwaltung in Dresden droht jetzt wieder, dass prämierte Entwürfe zerpflückt werden. Ein durch die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. (GHND) initiiertes Bürgerbegehren soll dazu dienen, hier nochmals Klarheit zu bringen und den Dresdnerinnen und Dresdnern letztendlich die Entscheidung zu überlassen. Es geht hierbei um die bestimmende Bebauung einer der letzten und bedeutenden Nachkriegsbrachen in unserer Stadt und um eine Richtungsentscheidung.

Grundlage des von der GHND initiierten Begehrens wird dabei der Stadtratsbeschluss 3266/19 aus dem Jahr 2020 sein. Dieser legt den ersten Wettbewerbssieger, ergänzt um die Kleinteiligkeit des zweiten Wettbewerbssiegers zur Umsetzung fest. Eine bisher vorgesehene Platzbebauung des Neustädter Marktes selbst wird dabei vorerst zurückgestellt. Die Südseite des Platzes mit dem Königsufer soll zuerst bebaut werden und Lösungen für den Verkehr sollen untersucht werden.

Vor allem die Entwicklung des Königsufers wird also in den nächsten Jahren im Fokus stehen. Hier gibt es Investoren mit konkreten Erwartungen und mit einem Handlungsdruck. Die GHND bedauert, dass es immer noch nicht zum Wiederaufbau des Narrenhäusels gekommen ist, da die Baugenehmigung immer noch aussteht und die Bauverwaltung der Stadt Dresden immer wieder die Klärung entsprechender Fragen vorschiebt.

Die GHND erhofft sich mit dem Bürgerbegehren deshalb auch einen Schub für das Gesamtgebiet, damit endlich mit dem Bau des Narrenhäusels begonnen werden kann.

Das Bürgerbegehren, dem nach Wunsch der GHND ein Bürgerentscheid zur Oberbürgermeisterwahl folgen soll, wird am 13. Februar gestartet und endet am 13. April. Wir werden in den nächsten vier Wochen alle zu erreichenden Haushalte mit einem entsprechenden Unterschriftenblatt und Erläuterungen versorgen. Beginnend mit den Innenstadtbezirken erfolgt die Verteilung nach den äußeren Bezirken und Ortschaften der Landeshauptstadt Dresden. Unterschriftsberechtigt sind alle wahlberechtigten Dresdnerinnen und Dresdner. Die Abgabe der Unterschriftenblätter kann im Informationspavillon Neumarkt am Pirnaischen Platz erfolgen oder diese können an unsere Geschäftsadresse in der Salzgasse 8, 01067 Dresden gesandt werden.

Für die GHND ist es nicht nur ein Bürgerbegehren, sondern es ist auch ein Stimmungstest: Wie groß ist die Unterstützung in der Dresdner Bürgerschaft für das Engagement der GHND bei Fragen des Städtebaus und des Wiederaufbaus Dresdens? Wir hoffen auf eine breite Beteiligung der Bürger.

Der Vorstand

Dresden, 09.02.2022

 

Anhang:

Zwei Plakate, Format A0, die demnächst im Stadtraum zu  sehen sein werden.