Bei Recherchen ist die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. (GHND) auf den Entwurf einer Gestaltungssatzung Innere Neustadt gestoßen. Diesen hatte die Stadt Dresden, namentlich der damalige Leiter der städtischen Denkmalpflege Dr. Hermann Krüger (1935 – 2016) bei dem Architekten und „Retter der Inneren Neustadt“ Jürgen Mehlhorn (1952 – 2016) und Architekt Andreas Weise in Auftrag gegeben.
Jürgen Mehlhorn war seit Mitte der 1970er Jahre beim damaligen Dresdner Stadtarchitekten Heinz Michalk beschäftigt und begleitete als junger bauleitender Architekt die wissenschaftliche und restauratorische Wiederherstellung der historischen Bausubstanz an der heutigen Hauptstraße. Darüber hinaus setzte er sich für den Erhalt vieler weiterer Bürgerhäuser und des Socitätstheaters in der Inneren Neustadt ein.
Der Entwurf der Gestaltungssatzung für die Elbufer-Bebauung der beiden Architekten sieht vor, dass die Südfront des Neustädter Marktes (Königsufer) wieder als geschlossene Schale mit dem Blockhaus als Zentraler Akzent auszubilden ist. Dies war auch das Ergebnis des Ideenwettbewerbes aus dem Jahr 2019.
Die GHND fordert die Stadt auf, zu diesen Planungen von 1991 zurück zu kehren. Sie lehnt einen Bebauungsplan ohne eine entsprechende begleitende Gestaltungssatzung ab. Dies würde „Tür und Tor“ eröffnen für eine misslungene Gestaltung so wie am Postplatz oder Straßburger Platz. Der Stadtrat wäre nach der Verabschiedung eines Bebauungsplanes ohne eine entsprechende Gestaltungssatzung bei der späteren Bebauung von Investoren außen vor. Die GHND wird in Kürze ihre Vorstellungen für eine Gestaltungssatzung in die Diskussion einbringen.
Nach der Klarstellung eines renommierten Staatswissenschaftlers, dass die Fragestellung für das Bürgerbegehren zulässig ist, sammelt die GHND weiter Unterschriften gegen eine Entstellung der Siegerentwürfe von Albers (1. Preis) und Jordi, Keller, Pellnitz (2. Preis) durch die Stadtplanung und Denkmalpflege.
Der Vorstand
Dresden, 12.08.2022