Pressemitteilung: Stadtrat beschließt Hochhausleitbild

 

Der Stadtrat hat in seiner 56. Sitzung am 17.11.23 das Hochhausleitbild mit den Stimmen der Fraktionen SPD, Grüne, CDU und FDP beschlossen. Ein von der Fraktion Die Linke eingebrachter Vorschlag, gegen die Ausdehnung eines Hochhausgebietes an der Alten Weißeritz über die Bahnlinie Hauptbahnhof-Friedrichstadt hinaus in den Altstadtring und einer Verfestigung der Hochhaustrassen in der Altstadt und der St. Petersburger Straße wurde abgelehnt. Sie können sich die Diskussion zum Tagesordnungspunkt auf Youtube unter https://www.youtube.com/watch?v=PQWuD7tSNuY ansehen und sich die entsprechenden Dokumente unter https://ratsinfo.dresden.de/si0056.asp?__ksinr=12483 herunterladen.
Die GHND hatte die Diskussion um Hochhäuser im Jahr 2018 mit einer großen Veranstaltung zum Thema „Braucht Dresden Hochhäuser?“ im Festsaal des Landhauses angestoßen.
Der Stadtrat beauftragte daraufhin das Schweizer Büro Eckhaus AG mit der Untersuchung und Ausarbeitung dieses Konzeptes. Es fanden in der Folge mehrere öffentliche Veranstaltungen zur Vorstellung dieses Konzeptes statt. Mitglieder der GHND haben sich aktiv an den Diskussionen beteiligt und auf die Bedeutung der verschiedenen Blickachsen aus der Stadt auf die Elbhänge und von den Elbhängen auf die Stadt hingewiesen.
Die Zahl der Blickachsen wurde auf Betreiben verschiedener Ämter der Landeshauptstadt Dresden radikal reduziert. Das von Volker Helas und Franz Zadniček 1996 nach der Tadicom-Planungspleite am Ostragehege und der Reduzierung des WTC herausgegebene Buch „Das Stadtbild von Dresden – Stadtdenkmal und Denkmallandschaft“ gibt eindrücklich die Vielzahl der Blickbeziehungen wieder (Bild 1).
Neben diesem wichtigen Aspekt kam in den Vorträgen und Diskussionen der GHND-Veranstaltung 2018 heraus, dass die Ausweisung solcher Hochhausgebiete im Stadtgebiet weitere negative, und zwar ökologische und soziale Konsequenzen bewirkt (Bild 2).
Im Hochhausleitbild wird auch „eine Strategie des Ersetzens der Hochhäuser mit Bauten in der Regelbauweise“ angesprochen. Es geht dabei um Bausünden aus der DDR Zeit, die die Sichtachsen gravierend beeinträchtigen. Die Stadt war leider nicht in der Lage oder nicht willens, die Rekonstruktion des Hochhauses am Pirnaischen Platz mit einem Ausbau das Dachgeschosses zu verhindern. Dieses Hochhaus greift massiv in die Stadtsilhouette ein und hätte um mindestens zwei Etagen gekürzt werden müssen. Das gleiche Problem steht bei des Sanierung den Hotels am Terrassenufer, das eigentlichen für einen Abriss vorgesehen war.
Die GHND fordert als Konsequenz aus der Verabschiedung des Hochhausleitbildes eine Änderung der Hauptsatzung und der Geschäftsordnung des Stadtrates, da die jetzt gültigen eine vorzeitige Information in den jeweiligen Ausschüssen für die Bürger einschränken.

Der Vorstand
Dresden, 12.12.2023

 

Anlage
Beiblatt zur Pressemitteilung