So sollen die neuen Wohngebäude in Dresden-Johannstadt aussehen

Dresdner Neueste Nachrichten vom 27.5.2020

Ein viertes Hochhaus an der Florian-Geyer-Straße? Für die Anwohner unvorstellbar. Zumal sie in die Hochhauspläne nicht eingeweiht waren. Jetzt hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft ihre neuen Pläne vorgestellt. Und erhielt viel Lob.

So soll nach ersten Entwürfen die neue Wohnbebauung aussehen. Quelle: NHzwo

Dresden. Sieben- und Sechsgeschosser statt einem Hochhaus mit Anbau – das ist der aktuelle Plan der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) für das Grundstück Florian-Geyer-Straße 13. Anwohnerproteste hatten die Hochhauspläne seinerzeit zu Fall gebracht, der Stadtrat stimmte gegen ein viertes Hochhaus in Elbnähe. Anwohner baten sich auch ein Mitspracherecht für die neuen Pläne aus – am Montagabend gab es ein coronagerechtes Format mit 24 Teilnehmern im Festsaal des Rathauses.

Hochhauskonzept gibt den Anwohnern Recht

Das eben erst fertiggestellte Hochhauskonzept für Dresden gibt den Anwohnern Recht, erläuterte Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes. Die drei Bestandshochhäuser stören die Blickbeziehungen zur Altstadt und sollen in ferner Perspektive verschwinden, heißt es in dem Konzept. Da wäre ein neues Hochhaus kontraproduktiv. Deshalb soll auf dem Grundstück ein sogenannter „Regelbau“ entstehen – der vom Erdboden bis zum Fußboden des letztes Geschosses 22 Meter hoch ist – mit Dach also etwa 25 Meter.

Terrassenförmige Struktur der Wohnbebauung betonen

Gunter Noack und Chris Hartmann vom Dresdner Büro NHzwo erläuterten die neue städtebauliche Figur für das Vorhaben: Ein hinteres Gebäude mit sieben Etagen und ein davorstehendes mit sechs Stockwerken, wobei bei diesem Haus das Dachgeschoss abgesetzt und damit besonders betont wird. Diese Formen sollen die bestehende terrassenförmige Struktur der Wohnbebauung im elbnahen Bereich in Johannstadt betonen, so die Planer.

26 Parkplätze für 60 bis 70 Wohnungen

60 bis 70 Wohnungen statt der für ein Hochhaus geplanten 132 könnten in den Gebäuden entstehen, erklärte WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel. 26 oberirdische Parkplätze sind geplant – der einzige Punkt, der den Anwohnern und auch dem Grundstücksnachbar Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ) Kopfzerbrechen bereitet. „Das verschärft den Parkdruck in dem Gebiet“, befürchtet WGJ-Vorstand Thomas Dittrich. Anwohner Bernd Thiele geht davon aus, dass bei der jetzt geplanten Anordnung der Parkplätze Schall- und Abgasemissionen für das benachbarte Wohnhochhaus Nummer 15 stark steigen.

Jäckel versprach, das Parkkonzept zu prüfen, wies aber auch darauf hin, dass eine hohe Zahl an Mietern eher nicht über ein motorisiertes Fahrzeug verfügen wird. Wünsche der Anwohner, dass eine Tiefgarage entsteht, erteilte Jäckel eine Absage: „Unser Auftrag besteht darin, bezahlbaren Wohnraum zu errichten.“ Die Baukosten für ei­ne Tiefgarage könne die WiD nicht tragen.

7 von 17 Bäumen müssen gefällt werden

Befürchtungen der Anwohner, die Neubauten würden Kaltluftschneisen abschneiden und das Mikroklima im Wohngebiet beeinträchtigen, sind laut Umweltamtsleiter Wolfgang Socher unbegründet. Kaltluftschneisen gebe es in diesem Gebiet gar nicht mehr. Für das Mikroklima seien Bäume und Sträucher wichtig. Chris Hartmann erklärte, sieben von 17 Bäumen auf dem Grundstück müssten gefällt werden. Es sei aber ausreichend Platz für Ersatzpflanzungen.

Die ersten Bauarbeiten werden laut Jäckel im Sommer beginnen, wenn der Altbau der Kindertagesstätte auf dem Grundstück abgerissen wird. Danach werden die Stadtwerke Dresden (Drewag) die Fernwärmeleitung umverlegen. Der Baubeginn für die Wohngebäude wird nicht vor Sommer 2021 möglich sein – denn an einem Punkt sind die Planungen noch unvollständig.

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Wer mitreden will: https://www.wid-dresden.de/mitreden_florian-geyer-str-13.html

Von Thomas Baumann-Hartwig

 

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