„Unsinniger Aufwand“ oder nicht?

Sächsische Zeitung vom 01.10.2019

Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain hat jetzt auf die Kritik der Gesellschaft Historischer Neumarkt reagiert.

Verschwendung von Steuergeld und Unsensibilität gegenüber den Architekten: Die Kritik der Gesellschaft Historischer Neumarkt an Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) war deutlich. Dieser hatte zuvor erklärt, er sehe zunächst nur einen Teil des Siegerentwurfs für das Königsufer und den Neustädter Markt als umsetzbar an. Die Bebauung des Neustädter Marktes solle zurückgestellt werden. Die Neumarkt-Wächter sprachen mit Blick auf den städtebaulichen Wettbewerb von einem „unsinnigen Aufwand“

An seiner Einschätzung hält Schmidt-Lamontain zwar fest, weist die Kritik aber zurück. „Viele Bürger haben uns schon während des Wettbewerbs signalisiert, dass sie den Neustädter Markt nicht bebaut sehen möchten“, sagte er am Montag der SZ. „Das nehmen wir ernst.“ Da die Flächen städtisches Eigentum seien, dränge nichts. „An diesem sensiblen Bereich werden wir nicht vorschnell vorgehen.“

Gemeinsam mit den Dresdnern solle endgültig über eine Bebauung des Marktes entschieden werden. Bereits die Jury habe im Protokoll festgehalten, dass sie die Gestaltung gemäß des Siegerentwurfs als weniger befriedigend beurteile. Dieser sah beidseits des Goldenen Reiters zwei Blöcke vor. Die Jury selbst habe mit auf den Weg gegeben, dies weiter zu untersuchen, so der Baubürgermeister. (SZ/sr)