Wie der Neustädter Markt in Dresden einmal aussehen soll

Dresdner Neueste Nachrichten vom 24.6.2020

Der Neustädter Markt und das Königsufer sind Flächen mit großem Potenzial in der Innenstadt. Der Bauausschuss hat für die Gestaltung einen Kompromissvorschlag mit einer Fülle an Prüfaufträgen verabschiedet. Und einigen klaren Festlegungen.

Es war eine schwere Geburt: Monatelang stritten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau über eine gemeinsame Lesart für die künftige Gestaltung von Königsufer, Neustädter Markt und Große Meißner Straße. Obwohl der Ausschuss hätte entscheiden können, verlagerten die Ausschussmitglieder die Debatte in den Stadtrat. Am Donnerstag könnte das Thema aufgerufen werden.

Ein Bündel an Prüfaufträgen

Zuvor hat der Ausschuss dann aber doch mit großer Mehrheit einen Beschluss verabschiedet. Dieser enthält ein ganzes Bündel an Prüfaufträgen und verbindet verschiedenste Interessen. Die CDU-Fraktion erhält wunschgemäß die Prüfung einer Tunnelvariante für den Verkehrszug Große Meißner Straße/Köpckestraße, die FDP bekommt einen Prüfauftrag für eine Tiefgarage unter dem Palaisplatz.

Die Verlegung der Straßenbahntrasse von der Straßenmitte auf die Neustädter Fahrbahnseite soll ebenso geprüft werden wie die Frage, ob vernünftige Radverkehrsanlagen für beide Fahrtrichtungen auch ohne Eingriff in die vier Fahrspuren gebaut werden können. Ein buntes Sammelsurium also.

Eine Bundesstraße quer über einen Stadtplatz

(…)

Es bestehe nun weitgehend Einigkeit, dass der Verkehrszug Große Meißner Straße/Köpckestraße im Bestand die Innere Neustadt vom Elbufer abschneide und daher eine Verlagerung des Verkehrs zur Reduzierung der Fahrbahnbreite wünschenswert sei. Es sei grotesk, dass eine Bundesstraße quer über einen der schönsten Stadtplätze am Neustädter Markt führe und dessen Aufenthaltsqualität beeinträchtige.

Auf Initiative der Grünen sei festgeschrieben worden, dass auch eine öffentliche Nutzung in den Gebäuden am Königsufer vorzusehen sei. „Ausschließlich hochpreisiger Wohnungsbau und weitere Ladengeschäfte sind an dieser prominenten Stelle direkt gegenüber der Brühlschen Terrasse nicht angemessen. Wir brauchen auch öffentliche Nutzungen, die allen Einwohnern der Stadt und Touristen offenstehen.“

Neustädter Markt soll nicht weiter bebaut werden

Löser begrüßte auch die Einigkeit darüber, dass eine weitere Bebauung des Neustädter Marktes nicht angestrebt wird. „Es wäre der völlig falsche Ansatz in Zeiten des Klimawandels, baumbewachsene Grünflächen mitten in der Stadt aufzugeben.“

CDU-Verkehrsexperte Veit Böhm erklärte, es sei ein guter Ansatz, verschiedene Varianten für die künftige Verkehrsführung zu prüfen. „Die Beschlussempfehlung ist ein guter Kompromiss und nimmt auch viele Anregungen der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden auf.“

Von Thomas Baumann-Hartwig

 

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