Carolabrücke teilweise eingestürzt

 

Ein Teil der 1967-71 errichteten Carolabrücke in Dresden ist in der Nacht eingestürzt. Der betroffene Abschnitt, der etwa 100 Meter lang ist und die südliche Hälfte der Brücke umfasst, war der einzige Teil, der noch nicht saniert worden war. Die Brücke war in den letzten Jahren mehrfach Gegenstand von Bauarbeiten, wobei der elbaufwärts liegende Brückenzug von 2019 bis 2021 und das Mittelstück von 2022 bis 2023 saniert wurden. Bei der letzten Hauptprüfung der Brücke, die alle sechs Jahre nach der DIN 1076 durchgeführt wird, wurde der Zustand des elbabwärts liegenden Brückenteils als „nicht ausreichend“ bewertet. Diese Prüfung hatte im Jahr 2021 stattgefunden und ergab, dass „maßgebende Schäden“ festgestellt wurden, darunter freiliegende, korrodierende Bewehrungen und beschädigte Dichtungen im Gleisbereich. Die Polizei hat bislang keine Hinweise auf Fremdeinwirkung und geht von einem Unglück aus. Die Beamten waren in der Nähe im Einsatz, als sie den Lärm des Einsturzes hörten. Die Feuerwehr warnt vor akuter Einsturzgefahr weiterer Brückenteile und fordert die Bevölkerung auf, sich von der Brücke und dem umliegenden Bereich fernzuhalten, da Lebensgefahr besteht.

Durch den Einsturz wurden auch zwei große Versorgungsleitungen für die Fernwärme beschädigt, was zu einem kompletten Ausfall der Warmwasserversorgung in der Stadt führte. Die Fernwärmekraftwerke wurden vorübergehend abgeschaltet, sollen jedoch schrittweise wieder hochgefahren werden, um die Versorgung wiederherzustellen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und die Spurensicherung der Polizei sind im Gange, und der Bereich um die Brücke, einschließlich des Terrassenufers und des Elberadwegs, ist derzeit gesperrt. Die Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Feuerwehr ist vor Ort, um die Schäden aus der Luft zu begutachten.

Die Verkehrsbetriebe haben aufgrund des Einsturzes Änderungen in der Streckenführung der Straßenbahnlinien 3, 7 und 8 vorgenommen. Die Bevölkerung wird gebeten, den Bereich weiträumig zu meiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern, während die Sachverständigen der Stadtverwaltung und anderer beteiligter Partner die Situation analysieren und das weitere Vorgehen besprechen.

Presse: https://www.saechsische.de/dresden/lokales/teile-der-carolabruecke-in-dresden-in-die-elbe-gestuerzt-6043494.html