Landtag: Architekt Peter Kulka verteidigt umstrittenen Entwurf

 

Auf einer Informationsveranstaltung im Plenarsaal des Sächsischen Landtags hat der Architekt Peter Kulka seinen umstrittenen Entwurf für eine Erweiterung des von ihm ebenfalls entworfenen Landtagsgebäudes verteidigt. Auf die für ihn typisch pathetische Weise hat er die „Vollendung“ des „sächsischen Hauses der Demokratie“ beschworen. Wolfgang Lorch, Vorsitzender der städtischen Gestaltungskommission, pflichtete ihm bei und bemerkte laut den Dresdner Neuesten Nachrichten, „wer, wenn nicht dieses hohe Haus habe ein Recht darauf, diesen hoch sensiblen Stadtraum für sich zu beanspruchen“. Die Erweiterung soll einen Würfel im Innenhof des Landtags umfassen sowie einen 70 Meter langen Riegel vor dem Erlweinspeicher. Innerhalb des Bauausschusses haben Stadträte der Linken und der CDU diesen monotonen Riegel kritisiert und u.a. mit einer DDR-Schule verglichen. Kulka findet diese Kritik „ungeheuerlich“ und betont, Architektur „als Kunst“ zu betrachten, wärend, so die DNN, „die Politiker in der Kommission (…) von irgendeiner Empfindung sprechen, die sie aus ihrer Wohnung mitbringen würden“. Der GHND-Vorsitzende Torsten Kulke forderte einen Architektur-Wettbewerb, anstatt den Auftrag an dieser sensiblen Stelle der Stadt freihändig zu vergeben. Kulka konterte betont selbstüberheblich: „Hat ein Wettbewerb irgendwann etwas besser gemacht in Dresden? Wir brauchen für gewisse Dinge Leute, die es können. Und das hier kann ich.“ Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) machte daraufhin die erstaunliche Ankündigung: „Wir werden den Landtag unter Denkmalschutz stellen als erstes Gebäude, das nach 1990 entstanden ist.“ Und Landeskonservator Alf Furkert pflichtete ihm bei mit Hinweis auf den bereits bestehenden Denkmalstatus des Altbau-Teils des Landtags: „Wenn auch der Neubau unter Schutz gestellt werden soll, treten wir dem bei“. Am 8. September möchte Kulka seine überarbeiteten Entwürfe der Gestaltungskommission vorstellen.