Der Wiederaufbau des historischen Narrenhäusels an der Augustusbrücke in Dresden ist bereits seit acht Jahren in Planung. Obwohl nun eine Baugenehmigung vorliegt, sieht sich der Dresdner Unternehmer Frank Wießner, der das Gebäude rekonstruieren möchte, mit neuen Problemen konfrontiert.
Ursprünglich wurde Wießner 2016 vom Stadtrat beauftragt, das Narrenhäusel wieder aufzubauen, als die Bauwirtschaft florierte und die Zinsen niedrig waren. Damals war die Finanzierung des Projekts noch machbar. Heute jedoch hat sich die Situation geändert: „Meine Finanzierung ist geplatzt“, erklärt Wießner, da die Zinsen von 1,5 auf vier Prozent gestiegen sind. Dies macht das Projekt wirtschaftlich unattraktiv, und Wießner stellt fest: „Die Niedrigzinsphase ist vorbei. Das Projekt rechnet sich nicht mehr.“
Das Narrenhäusel war nicht gerade das Lieblingsprojekt des damaligen Baubürgermeisters Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne), und Wießner musste ein aufwändiges architektonisches Wettbewerbsverfahren durchlaufen. Zudem gab es Widerstand von der Verwaltung, die eine moderne Architektur anstelle der Rekonstruktion favorisierte. Wießner bedauert die verlorene Zeit und betont, dass das Narrenhäusel bereits stehen könnte, wenn nicht so viele Hürden überwunden werden müssten. Er lobt den aktuellen Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne), der pragmatischer als sein Vorgänger an die Sache herangegangen sei.
Ein zentrales Problem ist die Versorgung des Gebäudes unterhalb einer Brücke ohne Straßenanbindung, was umweltrechtliche und lärmtechnische Herausforderungen mit sich bringt. Wießner hat die Stadt um einen Aufschub gebeten, um die Finanzierung neu zu strukturieren und plant, den Eigenkapitalanteil zu erhöhen. Wießner kündigt an, dass der Bau des Narrenhäusels im nächsten Jahr oder spätestens übernächstes Jahr beginnen soll. Er betont, dass alle Kosten genau geprüft und die Prozesse optimiert werden, um effizient zu bauen. Das Narrenhäusel soll als Anziehungspunkt für Besucher in die Neustadt dienen, und es gibt bereits mehrere Bewerber für die Gastronomie im Erdgeschoss. Zudem sind 14 Ferienwohnungen geplant.