Neumarkt-Gesellschaft: Bürger in Dresden wollen für „Moritzhaus“ historischen Entwurf

Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden gibt noch nicht auf: Bei einer Umfrage habe sich eine klare Mehrheit gegen den Entwurf des Investors für das „Moritzhaus“ ausgesprochen. Stadt und Investor sollten darauf reagieren, fordert der Verein.

DNN vom 14.11.2016

Von Ingolf Pleil

Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) gibt noch nicht auf: Bei einer Umfrage habe sich eine klare Mehrheit der Befragten gegen den Entwurf des Investors für das „Moritzhaus“ zwischen Schütz-Residenz und Kulturpalast ausgesprochen. Stadt und Investor sollten darauf reagieren, fordert GHND-Vorstand Torsten Kulke am Montag.

Seit langem kämpft die Neumarkt-Gesellschaft gegen die Pläne des Investors KIB aus Nürnberg. Er will an der Frauenstraße direkt zwischen Kulturpalast und Schütz-Residenz einen Gebäudekomplex errichten. Ein Entwurf von 2011 wurde inzwischen überarbeitet. Doch auch die aktuellen Pläne stoßen bei der Neumarkt-Gesellschaft auf Kritik. Deshalb initiierte die Gesellschaft in den vergangenen 14 Tagen eine Umfrage unter den Dresdnern. Dabei stellte die Gesellschaft den Entwurf des Nürnberger Investors zwei eigene Varianten gegenüber, eine moderne und eine historische. Im Informationspavillon am Pirnaischen Platz und auf der Galeriestraße sammelte die Gesellschaft Unterschriften. Dabei sprachen sich nach GHND-Angaben 93 Prozent für die historische Variante, sieben Prozent für die moderne GHND-Gestaltung und ein Prozent für den Entwurf des Investors aus. Dabei waren Doppelantworten zugelassen. Damit ist für die Neumarkt-Wächter klar: Der Entwurf wird durch die Dresdner in seiner jetzigen Form abgelehnt. Vorstand Torsten Kulke, der das Ergebnis als repräsentativ betrachtet, erklärte, „jetzt ist der Investor gefordert, darüber nachzudenken, ob er gegen die große Mehrheit der Dresdner bauen will“.

Die KIB hat die Kritik der Neumarkt-Gesellschaft in der Vergangenheit bereits vollständig zurückgewiesen. „Wenn es ein Wettbewerbsverfahren gibt, dann sind dessen Ergebnisse dem Projekt zugrunde zu legen“, erklärte Geschäftsführer Sebastian Kreim. Seit Sommer habe das Unternehmen bestandskräftiges Baurecht. „Alle weiteren Diskussionen sind gegenstandslos“, hat Kreim kürzlich bereits gegenüber den DNN erklärt.

Visualisierung: KIB