Der 14-Geschosser am Pirnaischen Platz darf nicht noch höher werden, meint der Verein. Das Haus störe schon jetzt die Altstadt-Silhouette.
Sächsische Zeitung vom 23. September 2017
Von Sandro Rahrisch
50 Meter sind hoch genug, meint die Gesellschaft Historischer Neumarkt und lehnt eine Aufstockung des Hochhauses am Pirnaischen Platz ab. Der 14-Geschosser sei schon jetzt in der Stadtsilhouette über der Kunstakademie sichtbar. Dies wirke sich störend auf das Altstadtbild aus, teilte der Vereinsvorstand am Freitag mit. Aus Sicht der Gesellschaft wäre es sogar notwendig, mindestens zwei Etagen abzutragen. Farblich dürfe das Haus auch nach einer Sanierung nicht hervorstechen. Einem Bauvorhaben, das eine Gefahr für die geschützte Altstadtsilhouette darstelle, sollte ohnehin keine Baugenehmigung erteilt werden, so die Neumarkt-Schützer. Die Linke im Stadtrat spricht sich zwar für eine optische Aufwertung des Hochhauses aus, so Tilo Wirtz. Eine Erhöhung des Gebäudes lehne man aber ebenfalls ab.
Die Pläne für die Hochhaus-Sanierung werden derzeit konkretisiert. Entgegen ersten Entwürfen soll die Dachterrasse nicht mehr überbaut und mit einer weiteren Etage versehen werden. Da jedoch Fahrstuhlschächte an den Gebäudeseiten angebracht werden, sei eine geringfügige Erhöhung des Hauses nötig, so der Projektentwickler. Wann die Arbeiten beginnen können und ob die rund 40 Mieter ihre Wohnungen verlassen müssen, ist noch unklar. Der Bauantrag wurde noch nicht eingereicht. Derzeit warten die Bewohner, dass die Heizung im Haus repariert und der riesige Müllberg am Haus beseitigt wird. Dort tummeln sich den Mietern zufolge bereits Ratten. (SZ/sr)
Visualisierung: Entwurf für das Hochhaus am Pirnaischen Platz.
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