„Platz für Fußgänger! Der Neustädter Markt – was macht ihn schutzwürdig und erhaltenswert?“ heißt die Fachtagung, die die Initiative „Neustädter Freiheit“ am 5. November veranstaltet hat. Landesdenkmalpfleger Ulf Furkert lobte die Platzanlage, die im Mai 2021 ohne vorherige öffentliche Debatte vom Landesamt für Denkmalpflege unter Schutz gestellt wurde. „Es kommt nicht auf das Einzelgebäude an, sondern auf die Traufhöhen und die Baulinien“, erklärte er und machte deutlich, dass die Veränderung der Häuser möglich, Neubauten aber tabu seien. Während andere Städte ihre Brachen, Relikte der Idee der autogerechten Stadt, heute beseitigen, leistet Dresden sich somit ein Denkmal ganz besonderer Art. Der Zweiten Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) fiel nicht viel mehr ein, als auf den Nutzen der Grünflächen während der Lockdowns hinzuweisen, als hätten sich die Menschen ihren Bewegungsradius jemals so drastisch reduzieren lassen, dass sie sich nicht über das Grün vor ihren Plattenbauten hinausgetraut hätten. Erika Schmidt von der „Neustädter Freiheit“ gab vor, gemeinsam mit den Bürgern „um die beste Lösung“ zu ringen, dabei war sie es maßgeblich, die das Landesamt für Denkmalpflege überzeugt hat, hinter verschlossenen Türen das mit beispielloser Bürgerbeteiligung vollzogene Wettbewerbsverfahren Königsufer/Neustädter Markt durch eine Unterschutzstellung zu untergraben. Immerhin hat man die Notwendigkeit erkannt, den Goldenen Reiter durch eine Abzäunung künftig besser vor Vandalismus zu schützen.
Presse: https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Goldener-Reiter-Dresden-Einst-war-ein-Befreiungsdenkmal-geplant