Neustädter Markt: Fertigstellung des Blockhauses rückt näher

 

Bislang war die Informationspolitik der SKD zum Blockhaus, das seit Jahren zum Ausstellungsort des „Archivs der Avantgarden“ umgebaut wird, mehr als dürftig. Als „ein Signal an das Bürgertum der Landeshauptstadt (…), sich für seine Stadt zu engagieren“ betrachtete der deutsch-italienische Sammler Egidio Marzona die Schenkung seiner riesigen Sammlung an die Stadt Dresden. Dennoch fand der Teilabriss des Blockhauses ohne jegliche öffentliche Debatte statt. Nun informiert die Sächsische Zeitung über das Bauvorhaben. Laut Alwin-Rainer Zipfl, dem Sprecher des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), findet im September die Übergabe an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) statt. Bis Frühjahr 2024 soll die Sammlung eröffnet geben. Einen Termin gibt es noch nicht. Auch wenn die Bauarbeiten bald beendet sein werden, steht noch sehr viel Arbeit an. Denn ein Großteil der Sammlung muss noch erfasst werden: „Diese besteht aus 1,5 Millionen Dokumenten, Briefen, Einladungen, Vor- und Nachlässen von Sammlern, Plakaten, Designobjekten und Kunstwerken, die aus Berlin nach Dresden gekommen sind. Erst rund 25 Prozent davon sind erfasst, sagte Marion Ackermann, die Direktorin der SKD, im Vorjahr. Für die weiteren Teile rechnete 2022 der Leiter des Archivs der Avantgarden, Rudolf Fischer, dass weitere zehn Jahre nötig sind, um sie von Experten einordnen zu lassen.“ Die spanischen Architekten Fuesanta Nieto und Enrique Sobejano, die 2017 den Architekturwettbewerb gewonnen hatten, haben 19.000 Quadratmeter Nutzfläche eingeplant, „37 Prozent für das Archiv, 39 Prozent Aktionsfläche und 24 Prozent für das Foyer, Büros und Lagerfläche, wie das SIB bereits 2018 informierte“. Der Außenbereich ist inzwischen fertig. Er umfasst u.a. einen gepflasterten Rad- und Fußweg von der Augustusbrücke an die Elbe und einen barrierefreier Zugang vom Blockhausvorplatz zur Elbe. Bis zur Wende befand sich im Blockhaus das „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“. Der dafür 1978–82 erschaffenen Innenausbau wurde ohne jegliche öffentliche Debatte für das „Archiv der Avantgarden“ restlos vernichtet. Lediglich einige Lampen konnten gerettet werden.