PRESSEMITTEILUNG: Forderung nach mehr Bauqualität für Dresden


Gemeinsame Pressemitteilung von Stadtbild Deutschland, StadtbilDDresden – die Bürgerinitiative für Dresden und der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden

 

PRESSEMITTEILUNG

 

Forderung nach mehr Bauqualität für Dresden

 

Die Initiativen begrüßen die Analyse der Linken-Fraktion, die auf Grund des Hotelneubaus der Benchmark.REAL Estate am Brückenkopf der Marienbrücke zu Stande kam. Die Initiativen stehen hinter dem Statement des Stadtrates Tilo Wirtz zur aktuellen Baukultur in Dresden und den Verwaltungsabläufen innerhalb der Stadtverwaltung, speziell dem Stadtplanungsamt und dem Bauamt.

Schon bei der Veranstaltung der GHND vom 18.11.2016 mit den Stadträten und dem Amtsleiter des Stadtplanungsamtes, war massiv, konstant und fundiert Kritik aus der Bürgerschaft, aber auch durch ehemalige Stadträte und dem ehemaligen Baubürgermeister Gunter Just an den Amtsleiter des Stadtplanungsamtes herangetragen worden. Leider muss diesbezüglich festgehalten werden: Geändert hat sich seitdem nichts.

Die Hoffnung war groß, dass mit der Berufung eines neuen Bürgermeisters für Stadtentwicklung und Bau auch neuer Wind in die Amtsstuben einziehen wird. Von dieser Hoffnung ist nichts übrig geblieben. Der neue Baubürgermeister zeigt sich zwar sehr investorenfreundlich, aber dem Wunsch der Bürgerschaft nach mehr Bauqualität und Mitsprache bei der Gestaltung der eigenen Stadt, ist er bisher nicht nachgekommen. Auch zeigt sich, dass es nicht reicht, nur eine Gestaltungskommission zu berufen und diese dann ohne Werkzeuge und intransparent „im Walde des Dresdner Baugeschehens“ stehen zu lassen.

Es lässt sich feststellen, dass seit 1990 der Städtebau und die Architekturqualität in Dresden im größten Teil nie schlechter aufgestellt war, als es heute der Fall ist. Die Bürgerschaft hat den Eindruck es wird nur noch „zugekistet“, „eingegraut“ und nach Gusto ortsfremder Großinvestoren „gemauschelt“. Wie sich erweist, ist der § 34 des Baugesetzbuches, so jedenfalls nach dem Statement des Bauamtes gegenüber einer Dresdner Zeitung, heute nicht mehr ausreichend, um entsprechende Qualitäten sicherzustellen. In den letzten Jahren hat sich durch die Finanzkrise und dem anschließenden Investitionsschub und Wirtschaftsaufschwung auch der Druck in Immobilien zu investieren verstärkt. Dies ist als Chance zu begreifen, muss aber einem gesteuerten Prozess unterliegen, dem sich Bauherren in Dresden sicher anzuschließen vermögen. Dieser scheint aber in großer Anzahl zu misslingen. Es ist kein Hexenwerk, wenn in Dresden Qualität bei Neubauten eingefordert wird. Der Markt drängt. Es obliegt der Stadt und seinen Gremien die Bedingungen festzulegen, unter welchen wir die optische Zukunft unserer Stadt gestalten wollen.

Die Initiativen wollen sich nicht mehr mit Beschwichtigungen, Ankündigungen und Pseudobürgerbeteiligungen zufrieden geben und fordern den Stadtrat und den Bauausschuss auf, endlich entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auswüchse der Investitionstätigkeit von Spekulanten müssen eingedämmt und vorab gemeinsam in „richtige“ Bahnen gelenkt werden. Dazu könnte aus Sicht der Initiativen die frühzeitige Erstellung von Bebauungsplänen, in Einzelfällen auch Gestaltungssatzungen und notfalls auch Veränderungssperren zählen. Die Gestaltungskommission Dresden sollte frühzeitig in zukünftige Planungen einbezogen, Wettbewerbe von den Investoren eingefordert und die Bürgerschaft frühzeitig eingebunden werden. Ein Mitspracherecht interessierter Bürger mit Entscheidungstätigkeit, sollte ebenfalls Ziel der Bemühungen sein.

Sollte dieser Forderung seitens der Bürgervertretung erneut nicht nachgekommen werden, schließen die Initiativen auch ein Bürgerbegehren in dieser Frage nicht mehr aus. Die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bürgerschaft über die aktuell als sehr negativ empfundene Stadtbauentwicklung ist ausgesprochen groß.

 

Vorstände

 

Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.

StadtbilDDresden – die Bürgerinitiative für Dresden

Stadtbild Deutschland e.V.