Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) hat bewusst das Ergebnis der Prüfung der noch vorhandenen Brückenzüge abgewartet. Sie nimmt zur Kenntnis, dass kein Erhalt der denkmalgeschützten Brücke mehr möglich ist. Die Stadt muss beim Neubau einer Brücke auf Brückentechnologien setzen, die sich bewährt und über Jahrhunderte Bestand haben.
Die GHND fordert die Stadt auf, einen Wettbewerb durchzuführen und die Ausschreibungsunterlagen so offen zu formulieren, dass alle Brückenlösungen möglich sind. Die Bürger wünschen sich, das haben die bisherigen Petitionen gezeigt, dabei Lösungen, welche das Stadtbild der Altstadt nicht beeinträchtigen. Die Ergebnisse der bisherigen Petitionen sollten deshalb in die Ausschreibungsunterlagen übernommen werden.
Der Wettbewerb sollte seitens der Stadt basisdemokratisch verstanden werden. Das heißt, in einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung stimmen die Dresdner, die diese Brücke auch bezahlen müssen, über die verschiedenen Vorschläge in einer Wahl ab. Die GHND findet dieses Vorgehen bei mehr als 100 Millionen Euro an Kosten gerechtfertigt. Darüber hinaus werden damit etwaige Klagen und Diskussionen in Grenzen gehalten.
Die Stadt sollte in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden als vorbereitende Maßnahmen für einen Wettbewerb städtebauliche und verkehrliche Untersuchungen durchführen und den Dresdner Bürgern Lösungsansätze vortragen. Die Ergebnisse sollten die notwendige Brückenbreite der neu zu bauenden Carolabrücke bestimmen. Dabei sollte im Vordergrund eine Verkehrsreduzierung im inneren Alt- und Neustadtbereich und ein Ausbau der verkehrlichen Ringlösung stehen. Durch Reduzierung der Verkehrsflächen hat die Stadt die Möglichkeit, auf diesen Flächen nicht nur den innerstädtischen Wohnungsbau voranzutreiben, sondern auch eine Finanzierung für den Ersatz-Neubau der Carolabrücke und weiterer Verkehrsprobleme zu finden.
Die GHND sieht im bevorstehenden Abriss und Neubau der Carolabrücke auch eine Chance und das Potential zu einer Weiterentwicklung der immer noch kriegsbedingten Brachen und großräumigen Leerstellen im Stadtgefüge.
Der Vorstand
Dresden, 05.01.2025