Semperoper: Kritik am geplanten Funktionsbau abgebügelt

 

Die Stadt Dresden hat zahlreiche Einwände gegen die geplante Erweiterung der Semperoper im denkmalgeschützten Zwingerpark erhalten. Trotz dieser Bedenken plant das Rathaus, keine Änderungen am umstrittenen Bauvorhaben vorzunehmen. Die Stadtverwaltung werde dem Stadtrat empfehlen, die Einwände lediglich zur Kenntnis zu nehmen und den Weg für den Anbau freizumachen. Die Fläche für den Anbau befindet sich auf der Rückseite der Semperoper neben dem Funktionsgebäude und dem Theatergebäude Semper zwei. Der Denkmalschutz legte fest, dass die Semperoper das dominante Gebäude des Ensembles bleiben müsse und der Neubau nicht höher als 19 Meter sein dürfe.

Die genaue Gestaltung der Erweiterung steht noch nicht fest, da der Stadtrat zunächst beschließen soll, dass der Freistaat Sachsen einen Architekturwettbewerb auslobt. Die Aufgabenstellung betont die Beachtung der Denkmalschutzrichtlinien und fordert einen zurückhaltenden, zeitgemäßen und dem Standort angemessenen Entwurf. Einwände gegen den Anbau betreffen vor allem die Höhe des Gebäudes, die Gesamtwirkung des Zwingergartens sowie die Auswirkungen auf das Stadtklima. Es kursierte ebenfalls die Idee, die Erweiterung alternativ im Marstall zu realisieren. Das Projekt wurde als unsensibel und intransparent kritisiert, und es wurde eine größere öffentliche Debatte gefordert.

Die Stadt nimmt die Einwände lediglich zur Kenntnis und plant keine Änderungen an der Ergänzungssatzung. Sie weist die Kritik an der geplanten Gebäudehöhe von 19 Metern zurück, da diese Entscheidung erst beim Einreichen des Bauantrags getroffen werde. Die Stadt betont, dass das neue Gebäude sich höhenmäßig von den anderen Gebäuden aus den 80er-Jahren abheben dürfe, um zu verdeutlichen, dass es in einer anderen Zeitschicht entstanden sei. Bezüglich der Wirkung auf den Zwingergarten argumentiert die Stadt, dass die Fläche für das Zwinger-Ensemble und die Blickbeziehungen eine geringe Relevanz habe.

Der Stadtrat wird im Mai über die grundsätzliche Bebauung der Fläche abstimmen, und anschließend kann der Architekturwettbewerb starten. Es ist jedoch noch unklar, wann mit dem Bau begonnen werden kann. Die Kosten werden auf mindestens fünf Millionen Euro geschätzt.