Zitterpartie für den Pavillon auf dem Neustädter Markt in Dresden

Dresdner Neueste Nachrichten vom 17.7.2020

Darf die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden einen Pavillon in Form der Turmhaube des Neustädter Rathauses auf dem Neustädter Markt aufstellen? Der Stadtrat musste am Donnerstagabend entscheiden. Es ging knapp zu.

Ein Pavillon in Form der Turmhaube des alten Neustädter Rathauses auf dem Neustädter Markt? Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) will 2023 auf den Neustädter Markt umziehen, wenn sie ihr Informationszentrum am Pirnaischen Platz Ende 2022 verlassen und abbauen muss.

„Wir sind gegen diesen Pavillon“, erklärte Grünen-Baupolitiker Thomas Löser am späten Donnerstagabend vor dem Stadtrat. Der Pavillon in der vorgeschlagenen Form werde wie eine Kampfansage an die Plattenbauten wirken. „Dieser Pavillon würde den Bestand der Wohngebäude in Frage stellen“, so Löser.

Vincent Drews (SPD) erklärte, er könne keinen Sinn in einem derartigen Informationszentrum an exponierter städtischer Stelle erkennen. Die GHND könne ja ein Ladenlokal mieten wie die Initiative „Neustädter Freiheit“, wenn sie die Pläne für die Bebauung von Neustädter Markt und Königsufer präsentieren wolle.

Die Kritiker konnten sich nicht durchsetzen: Mit einer knappen Mehrheit von 35 gegen 32 Stimmen bei einer Enthaltung beschloss der Stadtrat, einen Standort für den Pavillon zu prüfen. „Wir wollen das Engagement der GHND würdigen“, erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Holger Zastrow.

Einigkeit herrschte bei der Frage der Großen Meißner Straße. Dass eine vierspurige Bundesstraße – hinzu kommen noch die Straßenbahngleise – die Uferzone von einem der schönsten Stadtplätze Dresdens trennt, ist ein unhaltbarer Zustand. „Wir können das nur lösen, wenn wir massive Abstriche am Verkehrsraum machen“, erklärte SPD-Baupolitiker Stefan Engel.

Beim „Wie“ kommt auch die Tunnelvariante zum Zug. „Wir sehen in der Tunnellösung die einzige Möglichkeit, den Durchgangsverkehr, der dort ist und auch bleiben wird, wegzubekommen“, erklärte CDU-Baupolitiker Mario Schmidt. „Wir wollen wissen, was ein Tunnel kostet.“ Die Verwaltung soll die Kostenfrage jetzt prüfen.

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Von Thomas Baumann-Hartwig

 

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