Narrenhäusel-Grundstück nur gegen Baugenehmigung

Der Wiederaufbau am Neustädter Elbufer lässt auf sich warten. Dresden setzt die Hürden für den Investor hoch.

Von Sandro Rahrisch

Noch ist der Wiederaufbau des Narrenhäusels am Neustädter Elbufer nicht in trockenen Tüchern. Zwar wurde das Grundstück ausgeschrieben und mit dem Dresdner Investor Frank Wießner gibt es auch einen Bieter. Allerdings werde die Immobilie erst dann verkauft, wenn Wießner eine Baugenehmigung für das Narrenhäusel erhalten habe, teilt die Stadtverwaltung nun mit.

Und im Bauantrag muss ein ganz bestimmtes Detail enthalten sein. So muss der Entwurf für das Narrenhäusel das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs sein, an dem sich mindestens drei Büros beteiligen. Außerdem muss der Entwurf mit dem Bauausschuss und der Gestaltungskommission abgestimmt werden, heißt es weiter. Somit will die Stadt sicherstellen, dass das Narrenhäusel zumindest annähernd so aussehen wird wie vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Noch müssen allerdings die Stadträte den ganzen Bedingungen zustimmen. Aktuell erarbeite die Verwaltung dafür eine Vorlage.

Wießner hatte durch den vorgeschriebenen Architekturwettbewerb zuletzt weitere finanzielle Belastungen befürchtet. Immerhin gebe es Ansichten für alle Fassaden außer für den Nordteil. Er wolle das Narrenhäusel möglichst originalgetreu wiederaufbauen. Doch die Stadt argumentiert, dass es aufgrund der neuen Nutzung Anpassungen geben müsse. So werde es etwa im Erdgeschoss, wo ein Restaurant geplant ist, größere Fenster als früher geben müssen. Die Stadt signalisierte jedoch, dass sie einem auf wenige Teilnehmer begrenzten Wettbewerb zustimmen werde, um die Kosten gering zu halten.

Wenn er das Grundstück bekommt, verpflichtet sich der Investor, die Immobilie für 60 Jahre zu behalten und zu bewirtschaften. Das hatte der Stadtrat vor vier Jahren so beschlossen. Danach will Wießner das Haus kostenlos an die Stadt übertragen. Das originale Narrenhäusel war 1755 gebaut worden. Bei den Luftangriffen auf Dresden brannte es aus, 1950 wurde es abgerissen.

 

So könnte das wiederaufgebaute Narrenhäusel an der Augustusbrücke aussehen. Wie genau, das soll das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs sein.
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